Projekt HF-1200 Endstufe
Als ich überlegte, was ich gerne bauen würde, kam der Wunsch
nach einer Transistor Endstufe auf.
Diese sollte günstig sein, stabil laufen, ohne Röhren, kein
Abstimmen, leise sein und natürlich die 750W problemlos
erreichen und Leistungsreserven haben, um nicht am Limit
arbeiten zu müssen.
Als ich anfing mich umzusehen, entdeckte ich ein Endstufen die billig zu bauen waren mit IRF MOSFETS. Die Kosten lagen bei €0,65 pro Stück und ein Design fand ich zunächst auch gut. Daraufhin sammelte ich weiter Informationen und bereitete ein OV Projekt vor. Ganz klar musste das Projekt nachbausicher sein und wenn schon OV-Projekt dann auch richtig. Schaltungen der einzelnen Baugruppen erklären und besprechen, danach an den Lötkolben. Jeder der mitmacht sollte zwar kein Techniker werden, aber zumindest in Grundzügen verstehen, was er da baut und warum es letztendlich funktioniert.
Mich störte aber die Spannungsversorgung von 100VDC welche oft direkt aus den 230VAC gewonnen wurde, für mich ein absolutes No-Go! Nachdem auch die Ringkerntrafos recht teuer wurden, musste eine andere Lösung her. Durch Zufall konnte ich von einem Zulieferer neue Servernetzteile bekommen, 50VDC 57A. Damit kann man doch etwas anfangen!
Wenn man nun günstige 50 VDC zur Verfügung hat, kann man auch gleich richtige HF-MOSFETS ausfindig machen, am besten noch bezahlbare.
Ich entschied mich die Arbeit der letzten Wochen komplett zu
verwerfen...
Neustart...
Etwas Neues mit den Microsemi VRF2933 auf die ich mich
eingeschossen hatte. Das bedeutete aber auch, ein eigenes
PA-Modul zu entwickeln. Damit war es aber nicht getan! Einen
wirklich großen Teil der Zeit wendete ich dem Thema Einkauf zu.
Bauteile suchen, Abmessungen und technische Daten vergleichen,
Preise einholen und das in den USA, Europa und Asien. Natürlich
der Aufwand PA-Modul entwickeln,
Low-Pass Filter entwickeln, Steuerung entwickeln, messen,
regeln und schalten mit dem Arduino. Von letzterem hatte ich
keine Ahnung, aber ich habe da ja meinen eigenen Grundsatz:
Was ich nicht kann lerne ich halt, ich lernte also
C/C++ !
So dauerte es zwar insgesamt gut ein 3/4 Jahr bis meine erste Endstufe fertig war, aber es hat sich gelohnt. Es entstand ein stimmiges Konzept, welches sich nicht hinter den kommerziellen Herstellern verstecken muss.
Wenn ich im Contest Betrieb bei einer QSO Rate von 80 QSO's pro Stunde bei 1kW Ausgangsleistung nach zwei Stunden eine Temperatur von 48°C erreiche, dann habe ich glaube ich alles richtig gemacht.