DP-AMP Sixty One PA-Modul
Das PA-Modul der HVF-1k2 ist absolut stabil gelaufen und
brachte die volle Leistung des LDMOS von 1,8 MHz (160m) bis 50
MHz (6m) problemlos. Was sollte man da verbessern?
Vielleicht war es doch Zeit auch an das 70 MHz (4m) Band zu
denken? Vielleicht gibt es ja in der Zukunft dort die
Möglichkeit mehr Leistung zu machen, zudem denke ich auch
Global und andere Länder gestatten mehr Leistung in diesem
Band.
Bei 70 MHz musste ich mir den Eingang und Ausgang noch mal
vornehmen.
Was bis 50 MHz funktioniert, funktioniert nicht unbedingt bis
70 MHz.
Als erstes wechselte ich den Eingangstrafo, das Design ist
ebenso kein Geheimnis wie der Doppelkern-Trafo den ich bereits
einsetzte. Dieser neue Trafo geht problemlos bis 70 MHz und ist
zudem noch einfacher zu beschaffen.
Im Ausgangskreis hatte ich seit der HF-1200 die Kreuzleitung vor 1:9 Trafo. Bei 70 MHz ging das nicht mehr und ich entschloss mich auch hier den Trafo anzupassen.
Mehr Änderungen waren nicht nötig um nun von 1,8 MHz (160m) bis 70 MHz (4m) senden zu können.
Das PA-Modul Sixty One 1k2 ist ein modernes und
leistungsstarkes Endstufen-Modul.
Es wurde sehr viel Wert auf hohe Qualität und nachvollziehbare
Messwerte gelegt.
Das Sixty One 1k2 Modul verfügt im Eingang über die Möglichkeit
ein optionales 15dB Dämpfungsglied für Transceiver der 100W
Klasse zu bestücken, somit ist der Eingang unempfindlicher
gegen Power Peaks.
Als zusätzlicher Schutz wurden vor dem 4:1 Übertrager
TVS-Dioden (Suppressordioden) eingefügt, diese schützten die
empfindlichen Gates zusätzlich vor zu hoher Eingangsleistung.
Vier weitere TVS-Dioden befinden sich direkt an den
Gates.
Viele Anbieter verzichten auf diesen Schutz, sicherlich
funktioniert das auch ohne Schutz, man sollte sich aber
überlegen ob man Risiken eingeht wenn diese vermeidbar
sind.
Um die Temperatur möglichst gut ermitteln zu können, ist neben
dem MRFX1k80H ein digitaler Temperatursensor verbaut, ein
DS18B20 welcher per One-Wire-Bus die gemessene Temperatur an
der Steckerleiste zur Verfügung stellt. Die Temperaturmessung
muss zwingend so nah wie möglich am LDMOS stattfinden.
Wärme im Kupfer breitet sich nicht mit
Lichtgeschwindigkeit aus!
Ein toller Marketing Trick: Messung der Temperatur weiter
entfernt vom LDMOS, dort ist die Temperatur deutlich geringer
und der Hersteller kann die Endstufe als wesentlich kühler
verkaufen.
Marketing oder eigentlich schon Betrug?
Die Arbeitspunktstabilisierung für den AB-Betrieb wurde
klassisch mit einem stabilisierten Regelkreis realisiert,
welcher sich schon in der HF-1200 bewährt hat.
Hier gibt es auch wilde Schaltungen die fleißig kopiert
werden, sauber ist das nicht was man dort zu sehen bekommt. Es
werden teils 0815 Dioden verwendet und die Kennlinienänderung
durch die Wärme weit weg vom LDMOS ändert dann die Spannung ein
bisschen.
An der Steckerleiste kann zum Senden die BIAS-Spannung geschaltet. Der NTC für die Temperaturkompensation wird dort angeschlossen und die BIAS-Spannung kann dort kontrolliert werden.
Sämtliche eingesetzte Materialien werden sorgfältig ausgewählt,
Kondensatoren der Klasse 1 in C0G Low ESR und mit der nötigen
Strom- & Spannungsfestigkeit, echtes 18 Ohm Kabel für den
TLT Balun und hochwertiges Teflonkoaxkabel für den 1:1 Balun im
Ausgang.
Hier wird oft gespart und es werden zwei oder drei 50 Ohm
Kabel parallel geschaltet nur um etwas Geld zu sparen, 17 Ohm
Kabel sind problemlos verfügbar!
Technische Daten:
Frequenzbereich | 1,8 MHz - 70 MHz |
Leistung | typ. 1000W+ CW P1dB / 1400W+ CW Psat |
IMD3 | typ. 33 dBc (39 dB PEP) |
Betriebsspannung | 40 VDC - 65 VDC |
Stromaufnahme | max. 30 A |
Eingangsleistung | 200 mW - 100 W |
Dämpfungsglied | 3 dB - 15 dB optional |
Eingangsschutz | 6x TVS-Dioden |
Temperaturmessung | digital One Wire |